Autorin Jess Türk
Whatsapp baut seinen Status zu einem völlig „eigenen“ Feature um und wird nach Instagram zum nächsten Snapchat-Klon. Welche kleinen Unterschiede es gibt und wie man diese für sich nutzen kann, lest ihr hier.
Ein neues Kapitel in der Geschichtsschreibung?
Schon im letzten Jahr lautete das Motto des Ansel & Möllers Blogs „20 Jahre Gute Geschichten“. Dass wir damit einen guten Riecher bewiesen haben, zeigt die aktuelle Entwicklung der Sozialen Medien: Ein Storyfeature nach dem anderen schießt aus dem
Boden. Der neueste Familienzuwachs nennt sich „Status“ und gehört ins Hause Facebook. Nach Instagram mischt mit WhatsApp nun schon das zweite Tochterunternehmen Marc Zuckerbergs beim interaktiven Storytelling mit.
Während sich die Funktionsweisen der Sozialen Medien immer weiter annähern, stellt sich die Frage: Welche Plattform ist die richtige für mein Unternehmen?
Am Anfang war die Snapchat Story
Snapchat kam zum Start 2011 ein bisschen seltsam daher. So ganz ohne Informationen im eigenen Profil und um Freunde hinzuzufügen brauchte man entweder den sogenannten Snapcode oder den Snapchat-Usernamen. Dementsprechend dauert es, bis die App durchstartete. Mittlerweile kann sich Snapchat aber mit mehr täglichen Videoaufrufen rühmen als der große Konkurrent Facebook. Vor allem aber sind sie die ersten, die ein Storyfeature launchen! Nutzer der App sind in erster Linie Teenager und junge Erwachsene, aber auch Promis, Influencer und immer mehr Medienhäuser. Dreh- und Angelpunkt Snapchats sind die große, wechselnde Auswahl an Augmented-Reality Linsen, allen voran dem „Hundefilter“. Nach spätestens 24 Stunden ist aber alles vorbei und die Story verschwindet. Was erst mal ungewöhnlich klingt, ist ein großartiger Trick, um User täglich in die App zu holen. Schließlich will man nichts verpassen.

Viele User, die nicht der Kernzielgruppe angehören, finden aber Snapchat sei nicht intuitiv. Nicht nutzerfreundlich. Ein Manko ist in jedem Fall, dass Content nicht verlinkt werden kann. Snapchat lohnt sich für Unternehmen daher besonders als Recruiting Tool, in dem man dem Nutzer persönliche Einblicke hinter die Kulissen gewährt.
#Instagram Story:
Die Mutter aller Fotoapps veröffentlichte ihr Storyfeature im August 2016. Viele der Funktionsweisen sind zu diesem Zeitpunkt noch genaue Kopien von Snapchat: Geschichten aus Fotos und Videos, Emojis zum Verschönern, nach 24 Stunden löschen sich die Inhalte von selbst.
Eine Story auf Instagram wird jedem Follower automatisch angezeigt. Das erhöht die Reichweite, aber birgt gleichzeitig das Risiko, in der Masse an Storys unterzugehen. Rund 1/3 der aktiven Nutzer auf Instagram nutzen die Storyfunktion nämlich. Das sind 150 Mio. Nutzer täglich. Noch eine Parallele zu Snapchat, denn da sind es ungefähr gleich viele. Der Unterschied: Auf Instagram ist es Unternehmen, mit verifiziertem Profil, möglich, Links in der Story zu platzieren und sie damit als Werbeplatz zu nutzen. Für Lifestylemarken ein attraktives Angebot, denn die Zielgruppe passt.
Hey there, I’m using WhatsApp Status:
Und jetzt kommt WhatsApp! Mit der völlig umgestalteten Statusfunktion können Bilder und Videos aufgenommen werden, die den eigenen Kontakten angezeigt werden. Organisches Wachstum durch guten, relevanten Content gibt es (noch) nicht. Als Instant Messaging App ist WhatsApp auch gar nicht auf Storytelling ausgelegt, sondern auf Kommunikation.
Und das erinnert an die Anfänge von Snapchat, in denen sich die Kommunikation an enge Freunde richtete.
Fazit:
Wir sind mitten drin im Storyfeature-Hype und das hat vermutlich werbliche
Gründe. Während Snapchat schon lange Werbung zwischen Storys anzeigt, punktet
Instagram mit verlinkbarem Content. WhatsApp dagegen, wollte immer werbefrei
bleiben. Dass die App ihren eigentlichen Zweck hinter sich lässt und schon die
zweite Facebook Tochter mit einem Storyfeature ist, regt zum Nachdenken an.
Obwohl sie sich gegenseitig die Features klauen, dürften sich die verschiedenen
Apps bei der Zielgruppe trotzdem nicht in die Quere kommen. Während auf
Instagram schön in Szene gesetzte Fotografien die meisten Klicks bekommen,
setzen Snapchat Nutzer auf den Charme der Glaubwürdigkeit. WhatsApp’s Status
wirkt daneben fehl am Platz und unfertig. Auf das erste Status Update warten
wir daher schon jetzt mit Spannung.
Wer in der Zwischenzeit mehr über den Social Media Dreiklang des Jahres und
seine Zielgruppen erfahren will, bitte sehr: http://t3n.de/news/teenager-whatsapp-snapchat-700831/