Ein Besuch bei Peter Ippolito
Ein Gang durch die Architektenwohnung von Peter Ippolito lässt staunen: Jedes Möbelstück, jedes Gemälde, jeder Wandtupfer scheint am rechten Fleck und gut durchdacht. Ein Gespräch mit dem Kopf dahinter lehrt jedoch: Viel wichtiger sind die Geschichten.
Konkret bedeutet das: Jeder Raum ist anders gestaltet, gespickt mit Artefakten und Kunst. Hier prangt die Nachbildung eines Nashornkopfs, dort ein traditioneller Wandteppich aus dem Fernen Osten. In einer anderen Ecke steht eine futuristische Sitzbank oder eine Sammlung Winkekatzen. Ob Ippolitos Erinnerungsstücke die Geschichten aufregender Reisen erzählen, Gedanken der Rastlosigkeit oder etwas ganz anderes anregen – das ist jedem selbst überlassen.
Es steckt also mehr hinter der Gestaltung als irgendwelche Stimmigkeitsgedanken und Designtheorien. Das dient auch uns als Erinnerung: Auf Geschichten kommt es an, insbesondere bei der Architektenansprache. Wer in einem Tisch Interaktion sieht oder in einem Hochhaus Nachhaltigkeit, dem muss man als Kommunikator mehr erzählen als nur: Das sieht gut aus. Es gilt, die Gedanken dahinter zu erkennen und zu erklären – pardon: erzählen. Wir müssen nicht nur Fakten aneinanderreihen, sondern Geschichten aus ihnen weben.