Mit der Flut an Fachzeitschriften, die unsere Agentur tagtäglich erreicht, fällt es mir schwer zu glauben, dass die Digitalisierung auch im Handwerk Einzug gehalten hat.
Und doch: Neben den traditionellen Medien werden auch Online-Portale, Plattformen, Social Media, Newsletter und Co. immer wichtiger. Für unsere Kunden ergeben sich so zahlreiche neue Möglichkeiten, ihre Zielgruppe – die Handwerker – anzusprechen.
Handwerker sind alle gleich – oder doch nicht!?
Auf der Internet-Suche nach der Zielgruppe Handwerker bin ich, seitdem ich hier in der B2B-Unit bin, auf die verschiedensten Onlinepräsenzen von Handwerkerbetrieben gestoßen: Von rudimentären Websiten mit ein paar wenigen Informationen zum Betrieb bis hin zu professionellen Onlineauftritten mit Bildergalerien, Social Media-Verlinkungen sowie ausführlichen Informationen zu Team und Kompetenzen war alles dabei. Außerdem gibt es auch zahlreiche Handwerksbetriebe, die überhaupt keine Website haben. Die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Betriebe kann eine Branchenanalyse der Strategieberatung OC&C Strategy Consultants erklären, denn: Im Zuge der Digitalisierung haben sich vier Handwerkertypen herauskristallisiert.
- Der Helfer für kleine Montagen: Er verfügt über sehr geringe digitale Kompetenzen, sein Fokus liegt auf kleinen Projekten bei Privatkunden.
- Der klassische Gewerbespezialist: der häufigste Handwerkertyp. Er verfügt über ein breites Serviceangebot und interessiert sich wenig für Digitales. Sein Fokus liegt ebenfalls auf Privatkunden.
- Der moderne Alleskönner: Er ist die Zukunft der Branche und verfügt über hohe digitale Kompetenzen. Er bietet seinen Kunden ein breites Serviceangebot und hat außer gewerkespezifischen auch übergreifende Kompetenzen.
- Der digital-begeisterte Spezialist: Er zählt ebenfalls zur Zukunft der Branche. Sein breites Serviceangebot wird durch hohe digitale Kompetenzen ergänzt, die er gerne auch weiter ausbaut. Er ist meist auf einen Bereich spezialisiert.
So unterschiedlich wie die vier Typen sind auch ihre Bedürfnisse: Während sich die ersten beiden Typen in den traditionellen Medien bewegen, sind den digital-affinen Handwerkern keine Grenzen gesetzt. Sie setzen auf Lösungen mit Mehrwert, wollen beim Handwerk 4.0 mitmischen und am digitalen Ball bleiben – sowohl um sich selbst zu informieren als auch um mit ihren Kunden zu kommunizieren.
Das Handwerk wird zunehmend digitaler
Mit dem Generationswechsel im Handwerk ändert sich auch hier das Informationsverhalten: von Print zu Online. Infolgedessen unterstützen wir unsere Kunden auch im B2B-Bereich mit digitalen Kommunikationsstrategien. Wir beraten bei der Auswahl der richtigen Social-Media-Kanäle oder konzipieren und implementieren ganze Plattformen und Portale (Smart Community). Hier können die digital-affinen Handwerker Kontakt zu den Herstellern knüpfen, erfahren, was die Branche bewegt, sich über Schulungsangebote informieren, Kontakt zum Kundendienst herstellen, Ersatzteilkataloge herunterladen, oder, oder, oder.
Die Digitalisierung ersetzt jedoch nicht die persönliche Betreuung der Handwerker durch den Außendienst der Hersteller, denn: Die Produkte werden immer komplexer und komplizierter. Auch die erfahrensten Handwerker können nicht alles wissen und freuen sich über einen Kundendienst, der produktspezifische Fragen mit Expertise beantworten kann.
1 Quelle: http://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/social-media-pflicht-und-kuer/150/3100/199627
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