Der Newsletter als Content-Plattform
Totgesagte leben länger: 848,1 Milliarden E-Mails haben die Deutschen 2018 laut einer Auswertung von web.de und gmx verschickt. So viele wie nie zuvor. Tendenz steigend.
Die E-Mail trotzt WhatsApp und Co. ebenso wie der Verunsicherung durch die im Mai 2018 in Kraft getretene Datenschutz-Grundverordnung. Nichts landet demzufolge so häufig in unseren elektronischen Postfächern wie Newsletter. Doch wie zeitgemäß ist dieses Marketing-Tool in Zeiten von immer mehr Kommunikationskanälen und ihren mannigfaltigen Möglichkeiten?
Pro Newsletter
Für den Newsletter spricht allein schon die Popularität des Mediums, mit dem er üblicherweise verschickt wird. Die E-Mail ist nicht umsonst so beliebt. Sie gilt als seriöse Kommunikationsform. 58 Prozent der Verbraucher geben in einer Studie an, sie öffnen E-Mails, weil sie dem Absender vertrauen. Nur 34 Prozent vertrauen dagegen News, die über Social Media distribuiert werden. In Sachen Effizienz macht der E-Mail kein Kanal etwas vor: Der Return of Investment beträgt für E-Mail-Marketing 42 Prozent, bei Printmailings 7 Prozent. Dabei ist die E-Mail schneller und günstiger als Briefe, die auf dem klassischen Postweg versendet werden. E-Mails werden unmittelbar verschickt und direkt zugestellt. Auf diese Weise sind die versendeten News stets aktuell. Kosten fallen lediglich für Texterstellung und Gestaltung an, nicht aber für den Versand. Zusätzliches Plus der elektronischen Post: Da weder Abfall entsteht noch Energie für den Transport benötigt wird ist die E-Mail umweltfreundlich. Praktisch ist, dass du Newsletter und Kampagnen im Voraus planen und zeitlich steuern kannst – eventuelle Aktualisierungen oder Ergänzungen sind bis kurz vor dem Versand möglich.
Contra Newsletter
Schnell und kostengünstig viele Menschen erreichen. Auf den ersten Blick scheint ein E-Mail-Newsletter nur Vorteile zu bieten. Ganz so einfach ist es jedoch nicht.
E-Mail-Marketing lebt von seinen Empfängern, mehrere Hundert sollten es schon sein. Darin liegt zugleich die größte Schwierigkeit. Hochwertige E-Mail-Adressen der Zielgruppe zu generieren ist aufwändig. Steht der Verteiler schließlich, muss er permanent aktualisiert und gepflegt werden, denn unerwünschte Newsletter schaden dem Ruf eines Unternehmens. Das gilt für unerwünschte klassische Briefe natürlich ebenso. Aber: Ein Brief oder ein Paket erzeugt Aufmerksamkeit in digitalen Zeiten. Beim Blättern durch Prospekte oder Magazine bleibt der Blick auch an einem Bild oder einer Überschrift haften, die einen normalerweise gar nicht interessiert hätte. Ein Printprodukt bleibt auf dem Schreibtisch liegen, wird erneut durchgeblättert oder vom Kollegen bemerkt. Neben Inhalten kann auch die Haptik des verwendeten Papiers einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Und ich gestehe: Als Journalistin und Autorin liebe ich Papier!
Fazit
Papierleidenschaft hin oder her – E-Mail-Marketing ist und bleibt zeitgemäß und gleichermaßen sinnvoll, um neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kunden an dich und dein Unternehmen zu binden. Für dich ist ein Newsletter deshalb eine gute und vergleichsweise günstige Möglichkeit, einfach und regelmäßig mit deinen Kunden in Kontakt und damit in Erinnerung zu bleiben.
Mein Tipp: Die Vorteile des E-Mail-Newsletters liegen auf der Hand. Als Bestandteil der Marketing-Strategie solltest du dieses Tool also unbedingt einsetzen! Doch wie wird dein Newsletter erfolgreich?
Fünf Tipps für deinen Newsletter
- Mit Inhalten punkten
Texte werden gelesen, wenn sie dem Leser neue, relevante Informationen bieten. Das gilt vor allem für Newsletter. Nutze das Tool als zusätzliche Content-Plattform! Überlege dir genau, welche Informationen für deine Zielgruppe relevant sind. Für unseren Kunden Wienerberger zum Beispiel haben wir fünf externe Zielgruppen definiert und erstellen fünf Versionen des monatlichen Newsletters, die auf deren jeweilige Interessen abgestimmt sind. Zusätzlich setzen wir für Wienerberger einen internen Newsletter auf – denn für die Mitarbeiter sind wiederum ganz andere Themen relevant. - In Dialog treten
Angeschlossene Landingpages mit einer angepassten Call-to-Action sind ein Muss für einen erfolgreichen Newsletter. Gestalte die Buttons auffällig und platziere sie gut sichtbar. - Optisch auffallen
Nicht nur der Call-to-Action muss ins Auge stechen. Jeder von uns erhält täglich Dutzende E-Mails, darunter viele Newsletter. Um sich von dieser Masse abzuheben solltest du deinen Newsletter individuell gestalten und eine Betreffzeile wählen, die die wichtigste Aussage des Newsletters transportiert und Lust macht, mehr darüber zu erfahren. - Erfolg messen
Analysiere Klick- und Öffnungsraten und die Zahl der Abmeldungen akribisch. So kannst du deinen Newsletter stetig verbessern. - Rechtlich absichern
Der Versand von E-Mails ist in Deutschland eindeutig geregelt. Für rechts- und datenschutzkonformes E-Mail-Marketing musst du die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), das neue Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), das Telemediengesetz (TMG) und das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb beachten. Das bedeutet konkret vor allem: Du benötigst das ausdrückliche Einverständnis des Empfängers, dass er deinen Newsletter erhalten möchte. Empfehlenswert ist ein Double-Opt-In-Verfahren: Dabei muss der Abonnent nach der Newsletter-Anmeldung zusätzlich einen Link in einer Bestätigungs-E-Mail anklicken. Mein Tipp. Wähle den Dienstleister, über den du deinen Newsletter verschickst, sehr sorgfältig. Kriterien, die für datenschutzkonformes Vorgehen sprechen sind zum Beispiel, dass die Daten in Deutschland gehostet werden und dass du einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung mit dem Dienstleister schließen kannst.